8:30 Uhr sollte die Fähre ablegen, 60 min vorher ist spätester Check-In, und wir standen dann auch pünktlich gegen 7:30 Uhr in der kurzen Warteschlange zur Fähre. Von Rostock nach Trelleborg muss man nicht zwingend eine Kabine nehmen, da die Überfahrt aber 6 Stunden dauert, und der Dackel nicht im Wohnwagen bleiben darf, haben wir uns eine Innenkabine mitgebucht. Kabine auf Deck 10 war dann auch fix gefunden. Nicht gerade sauber, aber für die Überfahrt soll’s wohl gehen. Auf dem Deck 10 konnten wir dann auch direkt raus aufs Außendeck, und schauen wie Rostock am Horizont verschwindet.
Pünktlich gegen 14:30 Uhr waren wir dann auch in Schweden. Die 6 Stunden waren recht kurzweilig, hatten wir so nicht mit gerechnet. Auch Lisa war die ganze Zeit über gut gelaunt, doch kaum 5 Minuten auf schwedischem Festland war die Kleine dann aber am Schlafen. Wir mussten noch ca. 140 km östlich Richtung Åhus zu unserem ersten Ziel in Schweden fahren. Angekommen, haben wir dann auch nur noch aufgebaut, und ich bin später noch kurz zum Meer gelaufen, welches ca. 5 Minuten Fußweg entfernt ist. Der Campingplatz ist sehr schön gelegen, in mitten von Kiefern. Viele kleine Wege und sehr weitläufig. Das fanden auch die vielen Kinder, die mit den Fahrräder, Rollern und Mini-Segways durch die Gegend flitzten. An einem Abend rotteten sich ca. 20 bis 30 Kinder vor unserem Platz zusammen, man hätte meinen können, es gäbe gleich eine Keilerei zwischen den verschiedenen Gruppen. Es war dann aber doch nur harmlosen Versteck spielen, und mit lautem Geschrei liefen sie in zwei Gruppen auseinander, zurück blieb ein zählendes Mädchen.
Am zweiten Tag in Åhus wollten wir unsere Vorräte wieder auffüllen und ein paar Lebensmittel einkaufen. Wir mussten auch feststellen, dass Alkohol wirklich teuer ist – kein Gerücht. So kostet eine Flasche Wein ab 10€. Wenn man 3L Tetrapacks nimmt, kommt man noch auf mind. 6€/L. Bierpreise sind ähnlich teuer. OK, dann erst mal nur Lebensmittel. Und Internet, ich brauchte ja noch eine Sim-Karte zum surfen. Ich hatte vorher gelesen, dass Telia ein gutes Netz haben soll, an zwei Verkaufsstellen waren die Karten aber vergriffen, bin dann auf Telenor ausgewichen. Karte für umgerechnet 5,40€ und 10GB (laut Verkäufer, es waren dann aber „nur“ 6GB) für 27€, 31 Tage gültig. Die Sache mit dem Internet zog sich dann aber noch zwei Tage hin, bis es auch funktionierte.
Ich hatte mich dieses Jahr für einen UMTS/Access Point entschieden. Hat den Vorteil, dass in den TP-Link M5350 nur die PrePaid Sim kommt, und dieser dann ein WLAN bereit stellt. So können dann bis zu 10 Geräte darüber surfen. Klingt doch einfach – SIM rein, einschalten, los surfen. Hmm, SWE erscheint auf dem Display, aber nix mit Internet! Und wieso SWE ich will doch Telenor! Ich erspare Euch jetzt die technischen Einzelheiten. Der Lösungsweg war dann aber wie folgt.
Am Campingplatz an der Rezeption nachgefragt, ob ich die schwedischen Fehlermeldungen richtig übersetzt habe, und was ich jetzt unternehmen könnte – Antwort: ich soll mal zu dem Verkäufer von der Sim und dem Aufladecode gehen. Der Verkäufer sagte mir dann, alles bestens, ich sollte mal bei Telenor direkt anrufen. Klingt logisch, nur ist mein Schwedisch extrem mies. Hätte man sofort einen Menschen am Telefon, wäre es ja nicht wild, in Schweden kann fast jeder Englisch. Aber der Computer auf der anderen Seite reagiert nicht auf „do you speak englisch?“. Nach ein paar Minuten hatte ich aber den Weg zu einem Servicemitarbeiter irgendwie gefunden – 10 Minuten warten, dann der erste menschliche Kontakt. Kurz das Problem geschildert, er hatte es so grob verstanden und mich aber wieder in die Warteschleife gehängt – aufgelegt! Och nö, also noch mal das Ganze. Wieder 10 Minuten später dann der zweite Kollege. Dieser war kompetenter und innerhalb von 2 Minuten war alles geritzt!
In Åhus waren wir hauptsächlich am Strand, oder sind mal in die Altstadt gefahren. Alles recht entspannt, obwohl in Schweden Ferien sind, und der Campingplatz und die anliegenden Ferienwohnungen gut ausgebucht waren. Auch am Strand war nicht viel los und man hatte nicht das Gefühl in der Hochsaison Urlaub zu machen. Überall laufen die Leute am Strand mit riesigen Eiswaffeltüten durch die Gegend. Natürlich wollte Lisa auch eins, und wir mussten dann mit Essen 😛 Mel und ich haben uns für ein Softeis mit Schokoglasur entschieden. Bei der Bestellung dann auf Lisa gezeigt und EINE Kugel Schokoladeneis in der Waffel bestellt. Da die Verkäuferin schon zu der großen Waffel griff, zeigte ich auf die kleine Waffel daneben – ne geht nicht. Ok, dann soll sie mal machen. Und sie machte, sie hörte gar nicht auf zu schaufeln. Das Ende vom Lied, Lisa hatte jetzt eine riesige Waffel voll Schokoeis. Den Rest essen wir dann halt. WIR hatten aber nach 5 Minuten kein Bock mehr auf Eis. Unser tolles Softeis mit der Schokoglasur zerlief schneller als eine Ziege lecken kann. Die Hände waren weiß, der Boden war weiß, alles voller Softeis. Nur Lisa mummelte genüsslich, ohne Kleckern, ihre „Kugel“.
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