Tagesmotto: „Hätt der Hund nicht geschissen…“
Der Wecker rappelt um 06:00 Uhr, es bricht der letzte Tag auf Helgoland an. Man hat ja den Vorteil auf einer kleinen Insel, dass die Sonne immer über dem Meer aufgeht. Was fehlt ist wolkenfreier Himmel. Das Dachfenster ist direkt über dem Bett, und ich muss den schlaffen Körper nur kurz anheben um zu sehen, dass es bewölkt ist. Schade – dann eben wieder schlafen.
Ne, Schlaf gibt es nicht mehr, denn auch Lisa wurde geweckt und will jetzt Aktion! Hatte aber den Vorteil, dass ich mitbekomme wie sich die Wolken verziehen und ich wittere doch noch einen schönen Sonnenaufgang. Nu aber fix – Katzenwäsche, Tasche packen und los, die Sonne wird gegen 7:20 erwartet! Es war nicht so wie es erhofft hatte, aber ein paar nette Bilder sind doch bei rum gekommen.
Nach anderthalb Stunden Frischluft ab in die Wohnung und für die Abreise alles klar machen, um 13 Uhr geht die Fähre. Kommen wir nun zur Abfahrt. Die ganzen Tage über war es sehr ruhig, kaum Touristen, alles sehr verschlafen. Aber was bitte war denn bei der Abreise los – aus allen Löchern kamen sie gekrochen und das Schiff war proppe voll! Naja, haben aber noch ein halbwegs guten Platz bekommen. Nur die grelle Sonne, welche schon derbe auf hoher See blendet, nervte etwas.
Die Überfahrt war fix und wir waren schon gegen 15:20 Uhr in Cuxhaven. Laut Bahn-App sollte man die 2km zum Bahnhof in 15 min schaffen. Also haben wir Hackendampf gegeben, unser Ziel war es den Zug um 15:39 Uhr zu bekommen und um 18 Uhr in Bohmte zu sein. Wir kamen uns vor wie in einem Computerspiel. So mussten wir eine alte Dame mit einem 5 Sekunden Smalltalk im Laufschritt abwimmeln. Nun Level 2 – auf dem schmalen Deichweg eine Gruppe von Spaziergängern seitlich überholen. Eine geschickte Links-Rechts-Kombination – geschafft, wir waren vorbei.
Und genau in diesem Moment kommen wir zu unserem Tagesmotto: „ Hätte der Hund nicht geschissen, hätten wir den Zug bekommen!“.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das wird jetzt sehr, sehr knapp. In der Zwischenzeit hat uns Level 2 wieder eingeholt und wir durften die Gruppe noch mal überholen. Am Bahnhof angelangt, musste ja auch noch das Ticket gezogen werden. Das klappte wirklich sehr schnell, aber nicht schnell genug. Das Ticket kam aus dem Automat, der Zug für los – ohne Verspätung auf die Sekunde genau…
Somit mussten wir eine Stunde in Cuxhaven warten. Das gleiche dann in Bremen, hier war unser Zug zwei Minuten zu spät im Bahnhof und unser Anschlusszug war weg, 1 Stunde warten in Bremen. Wir dachten uns, das muss Schicksal sein und kauften uns zwei Tombolalose – Hey zwei Gewinne, wie toll. Um kurz nach 20 Uhr waren wir dann in Bohmte, etwas erschöpft aber mit einer neuen Handysocke und einer Tüte Reis (unser Gewinn).
Stop, der Tag ist noch nicht zu Ende – mein Handy ist weg! Fu**, das muss ich im Zug liegen gelassen haben. Während ich meine Taschen durchwühle, ruft Mel schon mal bei der Bahn an. Da fällt mir ein, dass ich ja die Funktion „iPhone suchen“ aktiviert habe. Schnell das Pad angeschmissen und die App geöffnet. Hmm, anscheinend ist es noch in Bohmte. Ich renne zu den Bahngleisen, vielleicht ist es ja aus der Tasche gefallen – Negativ. Zurück am Auto angekommen, lass ich mich selber anrufen. Ups – die Sweat-Jacke hat ja auch Taschen. Mir fällt es wieder ein, da hatte ich es ja schnell rein geschoben damit ich es nicht vergesse.
Auch wenn der letzte Tag etwas stressig war, Helgoland ist eine Reise wert. Und hier nun eine kleine Auswahl an Fotos…
