Ich mag Portraits, jeder Mensch ist anders und ein einzelnes Bild kann viel von der Person aussagen. Bis vor kurzem hatte ich mich aber nicht an die Thematik ran getraut. Ich gehe am liebsten mit der Kamera los und fotografiere ganz spontan. Es ist selten, dass ich meine Motive vorher plane. Jetzt hatte ich aber auch Lust bekommen, Portraits zu erstellen. Die erste Frage, die sich stellte – Wen? Klar habe ich schon Fotos von Freunden oder Familie gemacht. Mein Ziel war es aber Menschen zu fotografieren, welche ich nicht so gut kenne, und wo sich die Posen erst im Laufe des Shootings ergeben. Es sollen natürliche Fotos werden, Bilder in denen man sich wieder erkennt.
Spontan bei Facebook ein Aufruf nach Freiwilligen gestartet, welcher auch nach kürzester Zeit Erfolg hatte. Zu meiner Freude waren es Personen, die ich nicht so gut kenne.
Der Anfang machte Sandra mit Tochter und Hund. Wir trafen uns letzten Samstag in Venne an einer historischen Mühle mit schönen Fachwerkhäusern. Gemütlich beginnt das Treffen mit einem leckeren Kaffee aus der Thermotasse – und etwas quatschen. Das Wetter spielte zum Glück morgens auch noch mit. Es war bewölkt, aber trocken. Einzig die Temperatur gepaart mit feuchter Luft hat uns etwas ausgebremst. Nach anderthalb Stunden wurden die Füße immer kälter und die Nasen röter 😛
Kommen wir zur Überschrift: „Theorie und Praxis“. Ich habe mir vorher genau überlegt, wie ich die Kamera einstelle (Blende, Belichtungszeit, ISO), dass ich die Richtung des Licht beachte, dass keine störenden Objekte im Hintergrund sind, die Kleidung ordentlich ist, der Gesichtsausdruck nicht gezwungen wirkt und die verschiedenen Posen. Soviel zur Theorie, in der Praxis sieht es dann schon etwas anders aus. Man beachtet viele dieser Dinge automatisch, manche werden aber im Eifer des Gefechts vergessen.
Mir hat das „Erste Mal“ aber richtig Spaß gemacht. Und es sind auch ein paar schöne Fotos dabei herausgekommen.
An dieser Stelle noch mal Danke an Sandra, Tochter und Hund für die Geduld 🙂